In nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen finden sich zivilgesellschaftliche Initiativen – viele davon leisten einen Beitrag für die soziale und wirtschaftliche Versorgung in ihrem unmittelbaren Umfeld, aber auch überregional. Die Initiativen werden in den Formen bürgerschaftliches Engagement, Genossenschaften und Sozialunternehmertum versinnbildlicht und in unserem Projekt erforscht. In Abgrenzung zu den eher passiven Formen der Bürgerbeteiligung, wo es um Teilhabe und Teilnahme am Gemeinwesen geht, leisten die kreativen Praktiken und solidarischen Vorleistungen einer engagierten Zivilgesellschaft einen proaktiven Beitrag zur Gestaltung des Gemeinwesens – zum Beispiel in Wohngenossenschaften, durch selbstverwaltete Energieversorgung, Urban Farming oder Carsharing. Zivilgesellschaftliches Wirtschaften praktiziert deshalb „Teilgabe“.
Vor diesem Hintergrund versuchte dieses Projekt, durch theoretische Reflexion und interdisziplinäre empirische Sozialforschung zu verstehen, wie die Zivilgesellschaft wirtschaftet und inwieweit dies als gemeinwohlfördernd bezeichnet werden kann. Außerdem sollen Kooperationen mit Praxispartnern helfen, deren Handlungsbedingungen zu beurteilen, um die Entwicklung gemeinwohlfördernder Strukturen zu unterstützen. Konkret bestand das praxisorientierte Ziel des Projektes darin, die Forschungsergebnisse dafür zu nutzen, Strukturen in einem bestimmten Versorgungsbereich zu etablieren. Durch einen bereichsübergreifenden Erfahrungsaustausch sollten in möglichst vielen Versorgungsbereichen Praktiken verbessert werden.
Das Projekt „Teilgabe: Die bürgerschaftliche, genossenschaftliche und sozialunternehmerische Schaffung und Gestaltung von gemeinwohlorientierter Versorgung“ war von Februar 2020 bis Juli 2023 eine Kooperation des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung mit der Universität zu Köln (Institut für Soziologie und Sozialpsychologie) und der Universität Hamburg (Fachbereich Sozialökonomie). Es wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Auch unser Forschungsprojekt war eine Kooperation. Wer daran mitwirkt und welche Beiträge die einzelnen Partner leisten werden, erfahren Sie auf diesen Seiten.
Erstmalig hat das Projekt eine Bundesversammlung des kooperativen Wirtschaftens in Deutschland veranstaltet. Das Vernetzungstreffen brachte zivil-gesellschaftliche Initiativen und alternativ-wirtschaftende Projekte zusammen.